Naturheilpraxis Beate Türk

 

Neue Forschungsergebnisse: Darmflora wirkt auch auf Psyche, Herz und Gehirn

Kaum ein Monat vergeht ohne neue Ergebnisse der Darmforschung. Seit Hippokrates (4./5. Jhdt. v. Chr.) verkündete: "Eine schlechte Verdauung ist die Wurzel allen Übels" haben der Darm und seine Millionen Bewohner wohl keine so große Aufmerksamkeit mehr bekommen wie heute. Interessante Ergebnisse habe ich in DocCheck News gefunden. Schnell einige kurze Auszüge - den ganzen Text gibt es hier.

Die Zusammenstellung der Mikroorganismen im Darm ist so einzigartig wie ein Fingerabdruck, schreiben Forscher des Massachusetts Institute of Technology (Cambridge). Die uns auch in der Wohnung umgebenden Organismen, das Mikrobiom, teilen wir mit unserer Familie; es zieht beim Wohnungswechsel mit. Pro Familie wiesen die Forscher 2000 bis 20.000 Bakterienarten nach, die meisten von ihnen im Darm. Dort leben 100 Billionen Bakterien, und deren Zusammensetzung entscheidet nicht nur über die Wirkung unseres Immunsystems. Die Forscher fanden Verbindungen mit Schlaganfällen (sie verändern das Mikrobiom) und Depressionen. Andere sehen im Darm auch Auslöser von Demenz, Diabetes und Übergewicht. In den USA wurde das "humane Mikrobiomprojekt" ins Leben gerufen, das 200.000 Mikrobiomproben analysieren und die Resultate in eine Datenbank einspeisen will. Denn es muss noch viel mehr geforscht werden. Ich freue mich über die Bestätigung der These von Hippokrates und des Bemühens um einen gesunden Darm.

Gespräch statt Pillen: Forscher erklärt, wie alternatives Heilen wirkt

Wie wirken alternative Heilmethoden? Wer diese Frage beantworten will, landet häufig bei Sätzen wie „man muss halt dran glauben“. Ich hatte das Glück, jemanden zu treffen, der sich mit dem Thema seit vielen Jahren wissenschaftlich befasst. Als promovierter Physiker. Walter von Lucadou teilt sein Wissen in vielen Büchern, im Fernsehen, aber auch durch Vorträge – wie beim Ganztagsseminar in Bad Marienberg. Hier ein kurzer Bericht:

Wo Walter von Lucadou auftritt, scheiden sich die Geister. Lucadou ist Chef der einzigen staatlichen Beratungsstelle für Parapsychologie in Deutschland in Baden-Württemberg. Der promovierte Physiker und Psychologe geht wissenschaftlich an Erscheinungen heran, die andere entweder als Hokuspokus abtun oder erklären mit „ es gibt halt Dinge zwischen Himmel und Erde …“. Einen ganzen Tag lang teilte der prominente Experte dieses Mal seine erstaunlichen Erkenntnisse über alternative Heilmethoden mit Gästen der Marienberger Seminare.

Jeder hat schon davon gehört oder es am eigenen Leib erfahren: Wo die klassische Medizin aufhört, wirken manchmal recht seltsam scheinende Heiler mit Erfolg. Alternative natürliche Methoden, aber auch Gesundbeter und Geistheiler haben ihren Platz in einer Gesellschaft, die ansonsten nur akzeptiert, was mess- und zählbar ist. Aber was ist dran an diesen Methoden? Wirken sie wirklich?  

Walter von Lucadou beruft sich auf Quantentheorie und wissenschaftliche Messungen: Wenn Menschen sich nahe sind, öffnen sie sich füreinander und können auch physikalisch in Gleichklang geraten. Das ist beispielsweise bei Liebenden hinlänglich durch Messung der Gehirnströme belegt. Es entsteht ein gemeinsames System, das für gegenseitige Beeinflussung offen ist. Die Wissenschaft kennt diesen Effekt als „Verschränkung“.

Eine solche Verbindung lässt sich auch zwischen Patient und Heiler herstellen – das erlaubt dem Heiler eine völlig andere Art der Behandlung als die Verordnung von Pillen und Spritzen. Und diese Methode ist häufig der klassischen Medizin überlegen. Nicht, dass Ärzte nichts davon wüssten oder sie nicht anwenden könnten – ihnen raubt das moderne Gesundheitssystem schlicht die Zeit dazu. Lucadou: „Das Gespräch, die wirksamste Therapie, wird von den Kassen nicht bezahlt“.

Auch in der klassischen Medizin wirkt die Summe aus Vertrauen, Respekt (Halbgötter in Weiß) und „nichtklassischen Pseudomaschinen“ (Apparatemedizin und teure Medikamente, die den Eindruck machen, das müsste jetzt funktionieren). Aber bei Heilern, die sich auf ihre Patienten einlassen, kommt die Wirkung des vertrauensvollen Gesprächs, der Empathie hinzu – eine Verschränkung, die Lucadou wissenschaftlich belegt hat. Weil in dieser Gesamtschau die physikalische Wirkung von Medikamenten häufig zu vernachlässigen ist, kann ein Schamane als Heiler den Dr. med übertreffen.

Deshalb schwöre ich darauf: Patienten brauchen vor allem Zeit und Aufmerksamkeit. Heiler müssen vor allem zuhören und sich in ihre Patienten hinein versetzen. Es hat gut getan, dieses „Rezept“ naturwissenschaftlich bestätigt zu bekommen.

Aber wie Medikamente haben auch solche geistigen Heilmethoden manchmal Nebenwirkungen und bergen Gefahren. Walter von Lucadou kann auf einen schier grenzenlosen Schatz solcher Beispiele zurückgreifen und sie plastisch schildern. Gut, dass er am Ende des fesselnden Vortrags noch Tipps bereithielt, wie man Scharlatane erkennt und sich vor ihnen schützt. Auch Fragen dazu beantworte ich gerne in einem Gespräch – mit genügend Zeit, natürlich.  Vereinbaren sie hier einen Termin.

Pflanzliche Ernährung: Gesundes Essen schützt den Darm vor Krebs

Gesunde Ernährung - das gibt es. Wer das Richtige isst, senkt auch das Risiko, an Krebs zu erkranken. Foto: fotolia

Der Darm spielt bei vielen Krankheiten eine Rolle. Im Gespräch und durch Analysen herauszufinden, ob da was nicht in Ordnung ist, gehört deshalb zu meinen wichtigsten Diagnosemethoden. Forschungen unterstützen diesen Ansatz; zum Beispiel mit dieser Erkenntnis: Wer sich gesund ernährt, verringert das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Unser Darm reagiert sehr schnell auf Veränderungen – die positiven Einflüsse einer besseren Ernährung sind schon nach zwei Wochen im Darm festzustellen. Das sind Ergebnisse einer US-Studie, die ich hier kurz vorstellen möchte. Die Forscher betrachteten Afroamerikaner und Südafrikaner, die sich ethnisch stark ähneln, aber in ihrer Heimat jeweils unterschiedlich ernähren. Die Südafrikaner verpflegen sich sehr pflanzlich, kohlenhydrat- und ballaststoffreich, bei den Amerikanern hingegen überwiegt fett- und proteinhaltiges Essen. Schon bei der ersten Darmspiegelung wurden bei neun Amerikanern Darmpolypen festgestellt, und man entdeckte den Marker Ki-67, der leichte Hinweise auf ein eventuelles Krebswachstum gibt. Bei den Afrikanern hingegen fanden die Forscher keine Polypen, aber Bakterien, die Buttersäure produzieren. Buttersäure entsteht beim Verdauen von Pflanzenfasern; sie soll Krebs vorbeugen.Die Forscher setzten ihren Probanden zwei Wochen lang das Essen der jeweils anderen Teilnehmer vor. Mit erstaunlichem Ergebnis. Bei den Amerikanern ging der Krebsmarker zurück, während die Buttersäure um das 2,5-fache stieg. Die Afrikaner zeigten das gegenteilige Ergebnis: Die Buttersäure war auf die Hälfte gesunken, die Konzentration des Markers hingegen angestiegen. Außerdem litten die Afrikaner an erhöhten Werten sekundärer Gallensäuren, die im Darm von Bakterien hergestellt und von „afrikanischem“ Essen in Schach gehalten werden.Das Ergebnis in Summe: Wer seine Ernährung auf mehr pflanzliche Bestandteile umstellt, kann schnell das Darmkrebsrisiko senken. Weitere Infos zu diesem Thema:Ballaststoffe können Darmkrebsrisiko senken (Stern)Vegetarier und Darmkrebs - eine Audio-Datei des SWRMeine Quelle für die o.g. Studie 

Forschung: Wie Akupunktur, Yoga und Schröpfen wirken

Hin und wieder lese ich, was die Medizinforschung so herausgefunden hat. Das ist natürlich besonders dann interessant, wenn die moderne Wissenschaft alte Behandlungsmethoden bestätigt. Und wenn das auch noch auf ganz breiter Basis passiert, bin ich richtig begeistert. So wie neulich: Osteopathie, Yoga, Akupunktur, Schröpfen, Posturologie, Druckmasssagen und meine Fußreflexzonenmassage – alles wird von Anatomen in einem neuen Licht betrachtet und ernst genommen. Vielleicht sogar die Meridiane, die man offiziell bislang belächelt hat. Wovon ich rede? Von Faszien. Unserem Bindegewebe.

Einigen von Ihnen ist der Begriff sicher bekannt. Seit Monaten schon sind Schaumstoffrollen und –kugeln in Mode, über die man sich rollt, um zum Beispiel Verspannungen zu lösen. Faszien sind faszinierend geworden. Aber sie sind nicht nur ein Thema der geschäftstüchtigen Sportzubehörindustrie. Viel interessanter ist, was Anatomen momentan so am Bindegewebe interessiert. Das neue GEO widmet den Faszien sogar die Titelgeschichte: „Der innere Halt“. Und zitiert eifrig aktuelle Forschungsergebnisse.

Wer Näheres wissen will, dem sei die Lektüre dringend empfohlen. Für den Augenblick möchte ich das Ergebnis kurz zusammenfassen: Wenn man alles aus unserem Körper entfernen würde, auch Haut und Knochen und Organe, dann wäre immer noch ein exaktes Abbild von allem vorhanden. Warum? Weil alles von Bindegewebe umgeben ist, Sogar einzelne Zellen, Organe, Blutgefäße. Und: Alles hängt mit allem zusammen. Damit sehen sich die Anhänger alter Diagnose- und Behandlungsmethoden bestätigt. Warum?

Das Bindegewebe verleiht uns aber nicht nur Stabilität, sondern auch Beweglichkeit. Es lässt die Körperteile, Strukturen und Gewebe aneinander entlang gleiten. Es führt quasi ein Eigenleben mit Flüssigkeiten, verschiedenen Schichten, besonderen Zellen und Rezeptoren. Ja: und nicht zu knapp. Das Bindegewebe ist gespickt mit Nervenenden und Sensoren. Es verrät uns eine Menge über unsere Haltung. (aufrecht zu stehen, ist eine komplizierte Angelegenheit – fragen Sie mal einen Hund).

Inzwischen sind Anatomen davon überzeugt, dass Rückenschmerzen, Schulterschmerzen, u. s. w. von Problemen im Bindegewebe ausgelöst werden können. Wenn die Gleitfähigkeit nachlässt, zum Beispiel. Wenn durch ständige Beanspruchung der Hand (Mausklicken) die Schulter schmerzt: Faszien. Hochinteressant ist auch die Rolle der Narben.

Bei vielen meiner Posturologie-Patienten muss ich Narben „entstören“, damit die Behandlung klappt. Manch einer mag darüber gelächelt haben. Heimlich. Jetzt kann ich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen gegenhalten: Wunden verletzen auch die Faszien. Bei der Reparatur und Narbenbildung geht deren Gleitfähigkeit zum Teil oder ganz verloren. Und deren Funktion als Sensor für den Raum. Zack – schon kommt es zu Fehlhaltungen und Fehlfunktionen. Narben können zum Beispiel der Grund für einen schiefen Kopf sein, oder für eine Verlagerung des Oberkörpers nach vorne. Mancher Dauerschmerz ist wohl auf alte Narben zurück zu führen. Zu viel und zu wenig Bewegung können die Faszien beschädigen. Aber auch falsche Ernährung und Stress und Bestrahlung sind Gift für das Bindegewebe

Wie kommen lahme Faszien wieder zum Funktionieren? Indem man Verklebungen löst und Impulse gibt.. Zum Beispiel durch Methoden, die man in der klassischen Medizin bisher abgelehnt hat. Akupunktur: Nadeln in bestimmte Punkte regen die Faszien zur Regeneration an. Dasselbe gilt zum Beispiel für Schröpfmassagen, die das Bindegewebe stimulieren und die Gleitfähigkeit wieder herstellen können. Ich ziehe aus den Forschungsergebnissen auch Erkenntnisse für meine posturologische Arbeit. Vor allem natürlich die Sache mit den Narben – dass zum Beispiel eine alte Operation oder eine längst vernarbte Wunde heute zu Rückenschmerzen führen können.

Und die Meridiane? GEO beschreibt das Bindegewebe mit einem elastischen, hautengen Trikot: „Ein Zupfer unten ist oben noch spürbar. Der Dominoeffekt des Körpers.“ Jetzt ahne ich, warum die Massage der Fußreflexzonen so prima funktioniert.

So. Das ist heute lang geworden. Aber für mich war das eine spannende Lektüre, und ich habe direkt weiter recherchiert und einen Berg Texte auf dem Schreibtisch. Vielleicht haben Sie Lust auf das Thema bekommen? Bevor Sie jetzt Google einschalten und sich von irgendwelchen dubiosen Quellen verwirren lassen, greifen Sie doch mal zum gedruckten Wort und zum neuen GEO (02/Februar 2015). Und wenn Sie der Meinung sind, das wäre vielleicht eine Lösung für Ihr persönliches Schmerzproblem – ich berate sie gerne.

Forscher: Antibakterielle Mittel wirken kaum mehr als einfache Seife

Zudem ist es fraglich, ob ein klinisch reiner Haushalt wirklich gesund ist

Winterzeit, Erkältungszeit. Aus Angst vor Husten, Schnupfen, Fieber haben jetzt alle Mittel Konjunktur, die der Abwehr von Krankheitserregern dienen. Solche Mittel finden wir nicht mehr nur in der Apotheke oder im Kräuterladen, sondern zunehmend auch in den Haushaltsregalen der Supermärkte. Egal ob Handreiniger oder Putzmittel – die Werbung verspricht immer häufiger den totalen Sieg über böse Krankheitserreger. Wissenschaftliche Tests widersprechen: Normale Seife genügt in der Regel.

Über eine Studie in New York berichtete neulich die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“. Da wurde untersucht, welche Wirkung antibakterielle Mittel im Vergleich zu Seife entfalten. Das Ergebnis: kein Unterschied. Allerdings ging die Zahl der Bakterien bei beiden Testgruppen nach einiger Zeit gleichermaßen zurück – wahrscheinlich, weil sie sich unter Beobachtung fühlten und deshalb häufiger die Hände wuschen.

Nun ist jeder Quadratzentimeter unserer Haut dicht von Bakterien besiedelt – da leben Millionen von ihnen, und die meisten sind mit uns im Bunde. Deshalb muss es nicht unbedingt gesund sein, im normalen Haushalt noch mehr zu schrubben und zu sprühen. Allerdings können die Desinfektionsmittel Schaden anrichten, wo sie es besser nicht sollen: Übers  Abwasser in der Umwelt, zum Beispiel. Oder sie machen die Bakterien nach und nach resistent.

Fazit: Mehr als üblich gründlich die Hände zu waschen, ist nur dann angesagt, wenn jemand im Haushalt akut unter einer Infektionskrankheit leidet. Aber auch dann helfen antibakterielle Mittelchen aus dem Supermarktregal nicht weiter (vor allem dann nicht, wenn es sich um eine Viruserkrankung handelt – aber wem sage ich das).

Vielleicht ist der Dauereinsatz für blitzblanke, chemisch korrekte Sauberkeit sogar für mehr Krankheiten verantwortlich: Forscher vermuten, dass die Allergien zunehmen, weil das Immunsystem der Kinder in übertrieben reinen Haushalten nicht mehr genug Gegner zum Trainieren findet.

Mein Tipp: Lieber das Immunsystem stärken und fithalten. Da helfen die richtige Ernährung, Entsäuerungskuren, frische Luft und Bewegung. Wem das nicht genügt, dem gebe ich gerne zusätzlich Rat und Hilfe – nach Gespräch und Untersuchung. Wenn Sie Fragen haben: Anruf genügt. 

Chirurg: Smartphone könnte die Anatomie verändern

Etwa alle sieben Minuten greifen Jugendliche und junge Erwachsene im Schnitt zu ihrem Smartphone, um WhatsApp zu kontrollieren, Mails zu schreiben oder beispielsweise in Facebook zu blättern. Die Folgen könnten auch körperlich sein. Wer häufig den Kopf vorneigt, setzt die Halswirbel erheblichen zusätzlichen Kräften aus: Bei einer Neigung von 60 Grad zerren etwa 24 Kilogramm am Nacken, bei 15 Grad nur die Hälfte. Die häufig gebeugte Haltung und der damit verbundene Zug nach unten hat Konsequenzen.

Der New Yorker Wirbelsäulenchirurg Kenneth Hansraj berichtet aus der Praxis bereits von Bandscheibenvorfällen im Halswirbelbereich. In einer kürzlich vorgestellten Studie stellt der Arzt den Smartphone-Abhängigen eine ungewöhnliche Prognose: Weil der Körper anpassungsfähig ist, entwickelt sich der Nacken dank der Dauerbelastung zum Smartphone-Stiernacken. Der Mensch, bislang froh über seinen aufrechten Gang, nimmt dann nach und nach eine gebeugte Haltung ein - vergleichbar mit: dem Bison. 

Studie: "Bio" is(s)t gesünder

Öko-Essen enthält weniger Gift und mehr Antioxidantien

Ein gutes Gewissen ist der erste Effekt, der sich einstellt, wenn wir Produkte mit einem der vielen Biosiegel kaufen. Denn "Bio", das ist nicht nur Landwirtschaft ohne Chemie, am besten regional erzeugt und irgendwie „natürlich“; Bio ist auch „korrekt“. Aber ist Biokost auch gesünder als andere Lebensmittel? Zum ersten Mal gibt es jetzt eine Studie, die das beweist. Umstritten ist sie trotzdem.

Bio brummt. Immer öfter greifen die Kunden zu Waren mit diesen drei Buchstaben auf der Verpackung. Immer länger werden die Bio-Regale der Supermärkte; ökologisch erzeugtes Essen hat sich von den Holzregalen der Körnerläden befreit. Selbst die Discounter hängen sich ein Bio-Mäntelchen um.

Hat die Natur etwas davon? Wenigstens das ist recht gut belegt. Felder, die von Biobauern bewirtschaftet werden, sind nachweisbar weniger mit Chemie belastet. Und auf solchen Bauernhöfen siedeln sich mehr wilde Pflanzen- und Tierarten an. Das allein wäre schon mal die paar Cent wert, die „Bio“ mehr kostet. Aber eigentlich kaufen wir dieses Essen, weil es angeblich gesünder ist. Doch genau das wurde bisher nicht mit wissenschaftlichen Methoden nachgewiesen. „Kein ernährungsphysiologischer Nutzen nachweisbar“, hieß es. Bis jetzt. Hier zu den erfreulichen Ergebnissen. Und dem Streit. 

Spaziergänge schützen auch im Alter vor Schlaganfällen

Guter Rat muss nicht teuer sein, auch dann nicht, wenn es um die Gesundheit geht. Ganzheitliches Arbeiten am Menschen bedeutet häufig auch, Hinweise zu einer gesünderen Lebensführung zu geben. In der Regel umfasst das in erster Linie die Themen Ernährung und Bewegung, weil sich hier am ehesten etwas ändern lässt, ohne dass man dafür viel Geld in die Hand nehmen muss. Wie wirkungsvoll Bewegung ist, haben jetzt britische Forscher wissenschaftlich festgestellt, und sie haben sich der einfachsten Volksbewegung gewidmet: dem Spaziergang. Die Ergebnisse sind verblüffend.

In den Gesprächen mit meinen Patientinnen und Patienten spreche ich Sport und Essen immer wieder an und freue mich, wenn nach einigen Wochen positive Rückmeldungen kommen. Es ist ja nicht neu: Wer vernünftig Sport treibt, hält seinen Körper nicht nur in Form, sondern auch gesund. Das gilt vor allem für Herz und Kreislauf. Schwierig wird es bei älteren Menschen, die nicht mehr so fit unterwegs sind. Was ist, wenn als einzige Sportart der Spaziergang geblieben ist? Das haben die Forscher an Männern im Alter von 60 bis 80 Jahren über einen Zeitraum von elf Jahren untersucht.

Das Ergebnis: Wer wöchentlich zwischen 8 und 14 Stunden zu Fuß unterwegs ist, verringert das Schlaganfallrisiko gegenüber Stubenhockern um 30 Prozent. Und es gilt: Viel hilft viel. Bei den Männern, die wöchentlich mehr als 22 Stunden spazieren gehen, sinkt das Risiko sogar um zwei Drittel.

Also Leute, geht spazieren. Am besten drei Stunden am Tag. Das hält gesund. Und das Beste am Schluss: Es spielt keine Rolle, ob man schnell unterwegs ist oder normal – die Geschwindigkeit der Spaziergänger hat kaum Einfluss auf das Schlaganfallrisiko.

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